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Mittwoch, 13. Januar 2016

Ich bin nicht ganz dicht - Faulheit und Langeweile 2.0

Spruchbild: André Kuhnert von Radio Hamburg



Echt wahr! Manchmal bin ich so faul, dass ich entweder gar nichts oder nur Nonsens schreiben kann, so wie heute. Meine Träume bestanden ebenfalls nur aus albernen Bildern. Deshalb erspare ich euch und mir eine Traumnotiz zu den letzten Nächten und beschränke mich darauf zu berichten, was ich heute tagsüber gemacht, wenn ich nicht vor mich hingeträumt habe. Zum Beispiel war ich am späten Nachmittag einkaufen, aus notwendigen Gründen. Gassi mit Hund und Mann musste natürlich ebenfalls sein, das ist Tradition. Und dann wurde ich auch noch zu unchristlicher Stunde zum Dichten verleitet. Unfassbar!







Bin ich nicht mehr ganz dicht?


Eigentlich wollten wir nur Reis und Fischfilet fürs Abendessen kaufen. Zuvor bat ich meinen Schatz, meine alten Treter zu imprägnieren, weil ich seit kurzem nasse Füße darin bekam. Nachdem er mit dem Inhalt des Imprägniersprays den gesamten Flur vernebelt hatte, kontrollierte ich die Schuhe mal etwas genauer: Ein riesiger Schlaaz "zierte" die Sohle des linken Schuhs an der Spitze! Auch die rechte Sohle sah ziemlich desolat aus und beherbergte zahlreiche Steinchen in diversen Profilritzen und klaffenden Schlitzen. Wieso schaut man sich seine Schuhe eigentlich nie von unten an?! Es sei denn, sie sind schlammverkrustet - was bei mir höchst selten vorkommt.

meine Neuanschaffung - ich liebe sie schon jetzt. <3

Also fuhren wir statt zu "unserem" Netto um die Ecke zum Globus auf die grüne Wiese, weil ich dringend neue, praktische Winterschuhe benötigte (nein, die Schuhe im übervollen Schuhregal reichen nicht!). In diesem Globusmarkt hatte ich vor x Jahren tolle skandinavische Stiefel für fast kein Geld gekauft und hoffte, dass es heute ähnliche gab. Ende vom Lied: Ich suchte mir sechs Paar warme Halbstiefel aus und probierte alle an - das letzte Paar passte wie angegossen, sah gut aus und kostete so viel wie die fünf davor zusammen. Alle anderen Schuhe waren preisgesenkt - diese nicht! Dafür hatten die geilen nachtblauen Treter trotz Schnürsenkeln seitliche Reißverschlüsse - ein Traum für Faulpelze wie mich.

In der Zwischenzeit fand mein Schatz gefütterte Softshell-Schnäppchen-Jacken mit und ohne Kapuze - eine graue für sich und eine rote für mich - 40 Prozent gesenkt und wirklich todschick. Ok, er hat bald Geburtstag und ich kann nie genug Jacken haben. Außerdem fahren wir bald wieder auf die Insel und dort ist es windig. Auf dem Weg in die Spirituosen-Abteilung sprangen mir fellgefütterte Hausschlappen mit rotgestricktem Norwegermuster in den Einkaufswagen. Hatte ich erwähnt, dass ich Hausschuh-Fetischistin bin? Ich sammle die aber nicht nur, sondern trage sie auch und bin sogar in der Lage, mich von schiefgetretenen Exemplaren zu trennen - es besteht quasi keine Suchtgefahr.

Wann ist Training?
Globus ist der einzige Laden (ich benutze nach wie vor gern den Begriff  "Kaufhalle" - wer noch?), der meinen schwarzen Johannisbeerwein führt. Zwölf Flaschen sortierten wir in die praktischen Pappträger ein (pro Sechserpack gibt es Rabatt) - noch etwas geräucherten Fisch (preisgesenkt), Kuchen, Käsebrötchen, Mandelmilch, Süßigkeiten, Kosmetik und weitere Kleinigkeiten. Ich investierte einen halben Wochenverdienst in diesen Einkauf. Draußen am Imbiss kauften wir Wurst für mich und Schnitzelbrötchen für die Männer bzw. die daheimgebliebenen hungrigen Kids, denn zum Kochen war es längst zu spät. Und mit Lucy, die brav den frisch beTÜVten Kangoo bewachte, mussten wir auch noch durch die sichelbemondete, sternenklare und dennoch stockdunkle Nacht spazieren. Auf dem Rückweg entstand folgender Sinnlos-Dialog, als unser Dackel zwischen meinen Füßen vor sich hin leuchtete:

"Mach mal das Hunde-Blinklicht aus, da bekommt man ja epileptische Anfälle."
"Du bist kein Epileptiker."
"Davon wird man aber Epileptiker."
"Quatsch, man wird nicht einfach so Epileptiker."
"Ich kann alles werden, was ich will - hat meine Oma immer gesagt."

Dieses Argument macht sogar mich sprachlos. Heute schmeiße ich wohl sämtliche Zeitformen durcheinander, aber egal. Ich bin Texter - was ich schreibe, ist richtig, außerdem steht es im Internet. Basta! Endlich sind wir wieder zu Hause, lachend. Ich bin satt, weil ich eine Thüringer Roster (eine echte) mitsamt Brötchen gegessen habe und fliehe vor der drohenden Hausarbeit an den PC. In einer Facebook-Textergruppe im Hier und Jetzt fragt der Musiker Klaus Tschirner, ob noch jemand so gern Limericks oder Nonsens- und Blödeltexte schreibt wie er, bittet um PN-Austausch und hängt einen Auszug aus seinem Song "Cappuccin" an - ich zitiere:

Der Blaffe flonscht, die Grätzen kumbafohren,
der Frille-Fralle strollt, welch starkes Bild!
Die Qua-Qua-Pustinelle, oh, sie euchelt so morib,
der Plantiflex mutongelt, bis er quillt!

Natürlich sehe ich mich genötigt, unverzüglich zu reagieren:

Wieso besträngst Du auf PN?
Das finde ich verflixt perpläng!
Knust klar Du michelbich dalor,
da bischte kluch wie nie zuvor.

Klaus Tschirner, wasn das forname?
Du spalingst hier mit ner Dame,
die pallimmbichnich verknusen
kann Dei Orgenailselflusen!

So, nun hab ich's Dir gewallert,
frohsinn, dorsenich geschallert;
was gloobste denn verfockelna
warn hieremal zeroschte da???


Alles klar? Ich befürchte fast, der liebe Klaus traut sich nicht, mir auf meine sorgfältig ausformulierte Frage zu antworten. Wenn doch, dann gebe ich hier Bescheid. Ich bin auf das Schlimmste gefasst. ;)


Träumt schön!
Traumzauberhafte Grüße, Claudia

2 Kommentare:

  1. Hi, Claudia, gewallert, geschallert - wow! Was in dieser originellen Replik auf meine Blödelei abgeht, hat ja jede Menge Dynamik und ist herrlich deutungsbedürftig (jedenfalls da und dort). Die Sache mit der PN? Ich dachte, mein Anliegen sei für ein großes, aktiv gepflegtes resp. genutztes Forum vielleicht zu speziell. Ist es nicht? Umso besser. So, nun hat sich der Klaus also doch getraut, warum auch nicht! Wunderbar, wenn hier X aufgreift, was Y schrieb, und ein Z (oder eine Z) im nächsten Schritt aus Ys Beitrag vielleicht wieder etwas Eigenes strickt: Gedanken-Pingpong mit beliebig vielen Mitspielern ...

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    1. Hi Klaus, wie schön, dass Du Dich doch gemeldet hast - und auch noch so metaphorisch. Da kommt sicher noch was.
      Hat Spaß gemacht. ;)

      Liebe Grüße, Claudia

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