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Dienstag, 20. Dezember 2016

Kinder nicht lieb genug für den Weihnachtsmann?


Gastbeitrag. Aktuell überschlagen sich die negativen und traurigen Meldungen in Deutschland, sodass kleinere Begebenheiten leider untergehen. Meine Texterkollegin Jenny Dirschl hat sich den Blick fürs Detail bewahrt und ist in ihrem Heimatort einem allgemeinen Phänomen auf den Grund gegangen, das nicht erst seit diesem Jahr die jüngsten Mitglieder der Gesellschaft betrifft.




Immer mehr Kinder nicht lieb genug für den Weihnachtsmann


Wolfersdorf/Freising: Insgesamt 8 Kindergärten und 5 Schulen im Landkreises Freising rund um das ehemalige Kloster Weihenstephan erhielten vergangene Woche böse Post aus der Zentrale des Weihnachtsmannes, Adresse nach wie vor unbekannt. Die enthaltene Botschaft darin richtete sich zunächst an die Erzieherinnen, Lehrer und sonstige Verantwortliche und soll möglichst schnell auch die betroffenen Eltern erreichen. Der Inhalt: Die Helfer des Weihnachtsmannes konnten im Jahre 2016 immer mehr Kinder und Jugendliche ausfindig machen, die an mehreren Tagen im Jahr nicht lieb gewesen sein sollen. Bislang vermutete Einzelfälle seien nun vermehrt festgestellt worden und würden sich auch zum Jahresende vermutlich noch ausbreiten.

Das merkwürdige daran: Die Wünsche der Kinder und Jugendlichen übersteigen aktuell die der vorangehenden Jahre um rund 150 Euro pro Kind und seien nicht mehr in einem ausgeglichenen Verhältnis zur empfohlenen Dosis Liebsein. Haben die Kinder also den Bezug zum Liebsein verloren und können boshaftes Verhalten nicht mehr von normalem unterscheiden? Nach diversen Elterngesprächen gaben immerhin ein paar Eltern die grausamen Zustände zuhause tatsächlich zu. Die Kinder würden mittlerweile fast täglich mit Diskussionen beginnen, wenn es um das abendliche Zubettgehen ginge. Einige erzählten von Wutausbrüchen während dem Essen, andere von diversen Verzweiflungstaten weil das Smartphone nicht benutzt werden darf oder keine Milchschnitte mehr im Haus sei. Weitführende Angaben wurden bislang zum Verhalten nicht gemacht, die Zustände seien aber für den Weihnachtsmann definitiv nicht länger tragbar.

Auf die Frage einer Grund- und Mittelschullehrerin einer 5ten Klasse aus Freising Stadt, wie denn der Weihnachtsmann auf die erschütternden Zahlen käme, kam zunächst keine klare Aussage. Möglicherweise könnten aber die ebenfalls angestiegenen Zahlen der Grampus-Einsätze im Raum Freising etwaige Ermittlungen ausgelöst haben. Auf die Frage des Nikolauses am 6. Dezember 2016, ob denn das Kind auch schön brav gewesen sei, antworteten immer mehr Kinder mit „Nein“ oder einem eingeschüchternden „manchmal“. Außerdem seien viele „Ja“-Antworten im Anschluss mithilfe eines Lügendetektors nachgeprüft und als Lüge enttarnt worden. Die Dunkelziffer der nicht lieb gewesenen Kinder im Jahre 2016 ist also um einiges höher als zunächst angenommen. 


Eltern sind verzweifelt!


Nun wollen sich noch in der Woche vor Heiligabend Elternbeiräte und Elternsprecher zusammen setzen, um eine Lösung für die nicht lieben Kinder zu finden. Immerhin könnte dann der komplette Kauf von Geschenken zulasten der Eltern fallen, wenn der Weihnachtsmann keine Geschenke mehr bringen möchte. Dies würde pro Haushalt je nach Anzahl der Kinder im Durschnitt etwa 300 Euro ausmachen. Inwiefern sich dieser aber seiner Verantwortung entziehen und die Eltern auf aller Welt im Regen stehen lassen kann, ist noch fraglich. Zu einem Prozess und einer Abstimmung diesbezüglich wird es aber allem Anschein nach kommen. Der Weihnachtsmann drohte abschließend mit einem Zusammenschluss mit dem Christkind, - er wolle via. fliegender Kamera-Drohnen die erschreckenden Zustände aufzeichnen und diesem die Aufnahmen per E-Mail zukommen lassen. Ob und inwieweit auch der Osterhase mit ins CC gesetzt werden soll, ist noch unklar.

Wir hoffen natürlich auf eine außergerichtliche Einigung zwischen dem Weihnachtsmann und den beschuldigten Kindern, denn die Gerichte im Oberzentrum der Region München sind überlastet. Vielleicht kann mithilfe eines Vergleichs erreicht werden, dass die nicht lieben Kinder aus dem Jahr 2016 nur halb so teure Geschenke erhalten, diese aber vom Weihnachtsmann ausgeliefert werden müssen. Weiterhin fordern bereits jetzt viele Eltern und Erzieher eine bessere Aufklärung in Sachen Liebsein und dessen Bedeutung nicht nur vor Weihnachten. Vielleicht kann den Kindern so das Versprechen abgedrückt werden, sich im nächsten Jahr wieder mehr aufs Liebsein zu konzentrieren. 



© Jenny Dirschl



Danke für diesen süßen Text, den ich persönlich als kleinen Apell an die Mitmenschlichkeit sehe - mit einem Augenzwinkern. Denn Liebe und Vertrauen gibt es nicht zu kaufen.

Träumt schön!

Traumzauberhafte Grüße, Claudia









4 Kommentare:

  1. Hallo, ein wirklich hübscher Text. Aber was sind Grampus-Einsätze?
    LG, Ina

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    1. Das weiß ich auch nicht, mal sehen, ob Jenny es noch erklärt. ;)

      Liebe Grüße, Claudia

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  2. Grampus oder Krampus - das ist der Helfer vom Nikolaus und nimmt alle bösen Kinder in seinem Sack mit und verschleppt sie... eine Legende also ��

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