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Traumstrand und Trauminsel |
Zauberhafter Gastbeitrag:
Warst du schon mal auf einer tropischen
Insel? Auf einer von denen, die immer in den Prospekten abgebildet werden? Die
mit den weißen Sandstränden und dem unendlich blau schimmernden Ozean? Nein?
Kannst du dir vorstellen, wie es dort wäre …
Du bist auf einer kleinen Insel, die einsam
aus dem Meer ragt. Rundherum ist nur Wasser, es ist still und Möwen kreisen
über dir. Am Himmel ist keine einzige Wolke zu sehen und selbst im Schatten ist
es nicht wirklich kühl. Du läufst den Strand entlang, vorbei an Palmen und
kleinen Bungalows mit Strohdächern.
Schließlich erklimmst du den Hügel in der
Mitte der Insel, blickst über das Meer und fragst dich, wie weit der Horizont
wohl von dir entfernt ist. Dann entscheidest du dich, durch das klare Wasser zu
schwimmen und zu versuchen diesen Punkt zu erreichen. Nach einiger Zeit wirst
du zu müde dafür, hast keinen Kraft mehr in den Armen und gehst schließlich
unter, als du von einer Welle überrascht wirst.
Doch du ertrinkst nicht, könntest du gar
nicht. Also tauchst du immer tiefer, vorbei an riesigen Fischschwärmen, an
Quallen und Schildkröten, bis du den Boden erreichst. Wenn du nach oben
blickst, kannst du immer noch die Sonne erkennen, die sich auf der
Meeresoberfläche spiegelt.
Um dich herum erstreckt sich ein Riff, aus
verschiedensten Korallenarten, in alle Richtungen. Auf jedem Felsen, wachsen
Stein- und Feuerkorallen, in unterschiedlichen Farben. Kleine Krebse die in
Muscheln wohnen, krabbeln ganz in deiner Nähe über den Meeresgrund, weshalb du
dich entscheidest weiter zu schwimmen.
Du treibst knapp über dem Boden, auf dem
sich unter unzähligen Steinen viele
Tiere verstecken. Krabben laufen kreuz und quer über die Felsen und Korallen.
Egal wohin du blickst, überall schwimmen Fische. Manche davon erkennst du und
weißt sogar, wie die Arten heißen, die an dir vorüber ziehen.
Viele der Meeresbewohner sind dir
allerdings neu. Einige sehen wirklich lustig aus und du musst lachen, andere
wechseln ihre Farbe oder glitzern sogar und so weit weg von der Oberfläche,
kannst du auch richtig große Tiere beobachten. Zu denen schwimmst du aber
lieber nicht so nah hin und schaust nur aus der Ferne zu.
Nach einiger Zeit gelangst du an einen
Abgrund. Da es noch tiefer im Ozean aber schnell dunkler wird und du nichts
mehr erkennen kannst, drehst du wieder um. Du schwimmst nochmal über das bunte
Meer aus Korallen hinweg und dir fällt eine kleine Höhle in einem Felsen auf,
die du vorher nicht gesehen hattest.
Auf dem Boden vor dem Felsen liegen eine
Menge leerer Muschelschalen und als du näher kommst, verlässt gerade ein
kleiner Oktopus die Höhle. Du würdest ihm gerne folgen, aber er ist viel
schneller als du, setzt seine Tentakel ein um voran zu kommen und verschwindet
hinter einem weiteren Felsen, um vor dir zu flüchten.
Das erinnert dich daran, dass du hier nicht
hergehörst. Also beschließt du zur Oberfläche zurückzukehren. Du stößt dich mit
den Füßen vom Boden ab und tauchst langsam durch das Wasser nach oben. Erneut
vorbei an den Schildkröten und Quallen, von denen du vorsichtshalber etwas Abstand
hältst.
Du durchbrichst die Wasseroberfläche und
kannst in der Ferne die kleine Insel erkennen, die auf dich wartet. Die, zu der
du schon immer mal wolltest, deren weißer Sandstrand bislang aber nur ein Traum
für dich ist. Solltest du jemals dorthin kommen, nimm lieber eine Unterwasserkamera
mit. Sonst glaubt dir doch keiner, was es dort am Meeresgrund alles zu sehen
gibt. Und vergiss die Schwimmkleidung
nicht!
Text: Johann Krüger
Text: Johann Krüger
Bilder: Pixabay
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