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Mittwoch, 15. April 2015

Der Traum vom Fliegen


Seit der Mensch denken kann, träumt er vom Fliegen. Sich wie ein Vogel in die Lüfte zu erheben, durch Raum und Zeit zu gleiten oder einfach nur die Welt von oben zu betrachten - diesen Wunsch kann sich jeder in seinen Träumen erfüllen. Fliegen allein mit der Kraft seiner Gedanken, ohne dazu ein Flugzeug, einen Ballon, ein Luftschiff oder einen Hexenbesen besteigen zu müssen, ist ein wahrhaft erhebendes Gefühl. Selbst Menschen mit Flugangst können im Traum wie selbstverständlich fliegen. Was es bedeutet, wenn wir im Traum fliegen, dazu komme ich später. Ich möchte mich in diesem Beitrag nur mit den guten Selbstflugträumen befassen. Abstürze oder Fallträume sind ein anderes Thema.





Der Traum vom Fliegen


Kinder und Heranwachsende träumen besonders oft davon, selbstständig zu fliegen. Männer träumen angeblich häufiger als Frauen von dieser locker-leichten Fortbewegungsweise. Die Art und Weise, wie man sich in die Luft erhebt, ist von Mensch zu Mensch verschieden. Manche bewegen die Arme wie ein Vogel seine Flügel, andere (wie ich) schwimmen durch die Luft, wieder andere schweben schwerelos durch die Gegend und über den Dingen. In den seltendsten Fällen benötigt der Träumer Flügel. Sollten euch im Traum Flügel wachsen oder sollten die gefiederten Ausläufer an euren Schultern einfach so vorhanden sein, dann handelt es sich um einen Engel-Traum, der wieder ganz anders bewertet werden muss. Die meisten Traumflieger kommen jedoch ohne zusätzliche Hilfsmittel aus und benutzen zum Fliegen ausschließlich ihre Arme und Beine. Einmal oben, reichen die ausgestreckten Arme, um am Himmel zu segeln.

Auch die Gründe, sich in die Luft zu erheben und zu fliegen, sind verschieden. Vielleicht willst Du einem Verfolger entkommen, möglicherweise möchtest Du nur schneller vorankommen. Oder Du möchtest eine Situation, einen Raum oder eine Gegend aus einer anderen Perspektive betrachten. Von oben gesehen wirkt alles viel größer, weiter und interessanter - die Welt wird überschaubarer. Das Gefühl beim Fliegen ist selten bedrohlich, sondern in den meisten Träumen beruhigend, erhaben und wunderschön. Glückshormone werden ausgeschüttet, Flugträume sind demnach Seelenschmeichler und überaus gesund. Nur der Start gestaltet sich oft schwierig. Du kannst im Laufen oder aus dem Stand heraus starten - ein Hüpfer erleichtert dabei das Abheben. Auch von einem Gebäude oder von einem Berg kannst Du losfliegen, sogar von einer Wolke. Dazu musst Du natürlich erst einmal nach oben kommen.


Einfach himmlisch



Wie Dein persönlicher Start am besten gelingt, erfährst Du nur in Deinen Träumen. Ich selbst erhebe mich mit Brustschwimmbewegungen, anfangs recht zäh, ab einer Höhe von etwa zwei Metern geht es leichter. Die meisten Flugträume sind Klarträume, denn man hat im Traum das Bedürfnis, die Flugphase bewusst hinauszuzögern, um viel zu sehen, zu erleben oder um das schöne Gefühl länger genießen zu können. Mit etwas Übung gelingt das auch. Viele Menschen befinden sich während ihres Flugtraumes in einer Art Rauschzustand und empfinden höchstes Glück. Die Erinnerung an einen solchen Traum kann helfen, Widrigkeiten im Alltag besser zu meistern. Freud will in Flugträumen den Wunsch nach sexueller Erfüllung erkannt haben. Das halte ich persönlich für Unfug, denn ich bin bereits als kleines Kind im Traum geflogen.

Ich kann mich sehr gut an diese Träume erinnern. Ein einziges Mal hatte ich dabei ein Hilfsmittel: Das DDR-Sandmännchen kam in seinem Helikopter, landete im Hof meiner Großeltern und lud mich ein, mitzufliegen. Als neunjähriges Kind flog ich um Selbstflugmodus über Erfurt und betrachtete die gesamte Stadt aus der Vogelperspektive. Ich sah Domplatz, Fischmarkt und Krämerbrücke sowie das Haus, in dem wir später wohnen sollten. Ich muss sicher nicht erwähnen, dass ich noch nie zuvor mit einem Flugzeug geflogen bin und auch noch nie einen Film gesehen hatte, in dem die Stadt von oben gezeigt wurde. Erfurt war mir, vor allem aus dieser Perspektive, völlig unbekannt. Ich kannte nur den Bahnhof, den Steigerwald und den Zoo und bei diesen Besuchen befanden wir uns auf dem Boden. Wenige Wochen später zogen wir aus dem Dorf Ingersleben in die Erfurter Innenstadt in die Webergasse nahe des Domplatzes und alles sah genauso aus, wie ich es geträumt hatte. Cool, oder?

Wahrsagungs-Träume sind ebenfalls ein anderes Thema. Ich habe schon ziemlich häufig "vorausschauend" geträumt. Diese Fähigkeit besitze ich gelegentlich auch außerhalb der Traumwelt. Ich nenne sie jedoch lieber Empathie, Feinfühligkeit oder Menschenkenntnis, bevor noch jemand auf dumme Gedanken kommt. Dass ich nicht wirklich hellsehen kann, beweist der Umstand, dass ich mich etwa ebenso häufig geirrt habe, wie ich richtig lag. Doch zurück zu den Flugträumen. Habt ihr schon mal auf einer Wolke gesessen, seid durch oder über Wolken geflogen oder habt unter der Zimmerdecke eines hohen Raumes geschwebt? Ich schon, mehrfach. Das ist ein unglaubliches Gefühl und hat mit dem negativ behafteten Ausdruck "Höhenflug" überhaupt nichts gemeinsam. Was es mit dem Traum vom Fliegen auf sich hat und was die Traumanalyse über euch herausfindet, wenn ihr in euren Träumen ohne Hilfsmittel fliegen könnt, erkläre ich etwas später oder ihr lest selbst im verlinkten Traumlexikon nach. Jetzt bin ich müde.


Träumt schön!

Traumzauberhafte Grüße, Claudia


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