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Mittwoch, 2. März 2016

Traum oder Albtraum? Mit Schreiben online Geld verdienen



Texter-Traum von großen Geld
Gastbeitrag von Chris Reichmann (weiter unten)

Im Internet Geld verdienen. Als Texter? Klar, warum nicht - bei mir funktioniert das seit knapp fünf Jahren. Aufgrund der großen Nachfrage nach gutem Web-Content häufen sich jüngst die Diskussionen über angemessene Preise für die Textarbeit. Dumpinganbieter sind nicht gern gesehen und werden in den sozialen Medien verbal durch den Kakao gezogen. Wer noch vor einigen Jahren Affiliate-Seiten am laufenden Band hochgezogen und mit billigem Inhalt gefüllt hat, muss sich heute warm anziehen. 

Noch gibt es ein riesiges Heer an Lohnschreibern, die über Textbörsen Content zum Spottpreis liefern. Auf Portalen wie Machdudas prügeln sich angeblich Küchentisch-Schreiberlinge um Aufträge für 0,5 Cent pro Wort. Kaum vorstellbar! Machmal sind unter den Billigtextern sogar echte Perlen dabei, doch diese werden seltener. Wer als Texter seinen Wert kennt (bei einigen dauert es nur etwas länger), schreibt keine Texte mehr für einen Wortpreis von 2-3 Cent und wenn doch, dann nur just for fun.


Vom Texter-Amateur zum Texter-Profi?


Natürlich geht es auch andersrum und einen Zacken schärfer: Einige Profitexter knipsen für weniger als 100 Euro Umsatz am Tag den PC gar nicht erst an und verkünden überall, dass selbst ein Wortpreis von 10 Cent undiskutabel wäre. Und überhaupt: Wortpreise sind sowas von unprofessionell! Als Beweise werden die Links diverser Honorarrichtlinien oder Verdienstspiegel gepostet, von denen selbst gestandene Journalisten träumen. Hauen die vermeintlichen Vielverdiener nur auf den Putz, weil sie andere Texter doof dastehen lassen wollen oder haben sie tatsächlich recht? Pauschal gesehen: Ja, sie haben recht. Doch wer mag schon Pauschalisierungen. Ein Freelancer muss monatlich doppelt so viel Kohle einstreichen, wie er als Festangestellter verdienen würde, um Festkosten wie Kranken-, Renten- und sonstige Versicherungen sowie Urlaub und Krankheit abdecken zu können. Mehrwertsteuer nicht vergessen. Also 2.500 Euro bis 4.500 Euro brutto - je nachdem, ob er Single ist oder eine Familie mitversorgen muss. Das schaffen nur wenige Texter.

Wer dieses wirtschaftlich notwendige Volumen nicht wuppt, hat nicht genug zum Leben und kann nicht ausreichend fürs Alter vorsorgen. Damit darf er sich in die große Masse der Bevölkerung einreihen, deren Verdienst trotz Vollzeitjob hinten und vorne nicht langt. Wie viel Geld jeder Texter am Monatsende auf dem Konto hat, liegt demnach daran, wie clever er sich verkauft? Nicht unbedingt - er muss obendrein gut sein. Ansonsten klappt das mit der goldenen Nase nur kurzfristig. Fast jeder Texter hat mal klein angefangen, vor allem Quereinsteiger wie ich, die nicht aus der Journalismusbranche kommen. Texter ist übrigens kein Ausbildungsberuf, jeder kann sich so nennen. Ob man damit auch Geld verdient, entscheiden Textqualität, faire Kunden und unternehmerisches Geschick. Selbst ein nebenberuflicher Amateurtexter, der nur sein Grundeinkommen etwas aufstocken möchte, darf sich nicht unter Wert verkaufen. 

Zum Thema "nebenbei Geld verdienen im Internet" erreichte mich ein Gastbeitrag des 4-Sterne-Texters Chris Reichmann. Bitteschön:


Mit Schreiben online Geld verdienen?


Das Internet entwickelte sich in den letzten Jahren rasant weiter und bietet immer mehr Möglichkeiten. So ist es heute ein Kinderspiel, Überweisungen zu tätigen oder Schuhe zu bestellen. Ein interessantes Thema ist aber nach wie vor das Geld verdienen im Internet, da fast jeder auf diesen Zug aufspringen möchte. Es klingt sehr verlockend, wenn man für seine Arbeit das Haus nicht verlassen muss und Kosten sparen kann (Benzin, Bus, Zug). Viele Videos im Internet versprechen einen schnellen Reichtum ohne Vorkenntnisse. Hört sich traumhaft an. Kann das denn wirklich stimmen?



Die Wahrheit übers online Geld verdienen



Wer im Internet als freiberuflicher Autor Geld verdienen möchte, der hat grundsätzlich eine reelle Chance. Jede Website benötigt nämlich Texte, die zum Beispiel einzelne Produkte näher beschreiben. Und da nicht jeder Person das Schreiben in die Hände gelegt wurde, ist man auf Hilfe von Autoren angewiesen. Die erste Anlaufstelle sind Portale im Internet, die sich auf diese Branche spezialisiert haben. Sie sind also quasi der Arbeitgeber und übermitteln die Anforderungen/Aufträge an den Schreibwilligen. Als Beispiel gibt es folgende Portale:



  • Textbroker.de
  • Content.de
  • Contentworld.com



Im Prinzip kann sich dort jeder anmelden, allerdings sollte man schon ein wenig Erfahrung betreffs Rechtschreibung und Grammatik haben. Schlussendlich arbeitest du nämlich für Kunden, die am Ende einen ordentlichen Text zu einem bestimmten Thema haben wollen.



Die zwei Portale unterscheiden sich vor allem in ihrem System, denn während bei Content.de Kunden Aufträge einreichen und spezielle Anforderungen haben, ist Contentworld.com „nur“ ein Platz zum Anbieten von Artikeln. Hier ist es also nicht sicher, ob sich der Text tatsächlich verkaufen wird. Dafür wiederum hat man bei der Erstellung des Textes (Länge, Formatierung) die freie Auswahl. Unterm Strich ist es wie in den meisten Fällen: Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile und könnten zumindest einmal ausprobiert werden.



Die Bezahlung



Die für viele wohl wichtigste Frage ist die Bezahlung. Sind es 10 €, 20 € oder sogar 50 € die Stunde? Nun ja, das kommt ganz auf dich an. Bei Content.de zum Beispiel hängt es unter anderem davon ab, wie viele Aufträge da sind. Das können mal mehr und mal weniger sein. Außerdem kann niemand vorher sagen, wie viel Zeit jemand investieren muss. Wer mehr schreibt, der verdient auch mehr. Es können also durchaus 10 € oder 20 € die Stunde sein.



Bei Contenworld.com dagegen kommt es auf die Nachfrage des Themas an. Ist diese groß, so lassen sich auch hier die ungefähr gleichen Werte erzielen. Nach oben hin gibt es freilich keine Grenzen, sodass auch höhere Vergütungen möglich sind.



Es muss einem nur klar sein, dass man als freiberuflicher Autor nicht reich wird. Im besten Fall kann es zum Hauptjob umfunktioniert werden, und im schlechteren Fall ist es „nur“ ein Nebenverdienst. Die genaue Höhe der Bezahlung hat mehrere Faktoren und enthält keinen festen Stundenlohn.



Vor- und Nachteile



+ freie Zeiteinteilung

+ arbeiten von zu Hause

+ es werden nur ein PC und eine Internetverbindung benötigt

+ flexible Auszahlung

+ arbeiten nach Lust und Laune

+ keine Ausgaben für Verkehrsmittel



- die Anzahl der Aufträge kann stark variieren

- kein festes Einkommen



Eigener Erfahrungsbericht



Ich habe vor ca. 4 Jahren als freiberuflicher Autor angefangen, und hatte mich zuvor noch nie mit dem Thema beschäftigt. Demnach waren die ersten Erfolge sehr rar, da meine Einstufung ganz unten begonnen hat. Das hatte leider auch den Nachteil, dass es dort nur wenige Aufträge zu bearbeiten gab. Aus diesem Grund dauerte es mehrere Monate, bis ich auf ein besseres Level aufgestiegen bin. Grund dafür waren die besseren Texte, die mit der Zeit deutlich weniger Fehler enthielten. Auch diverse positive Bewertungen von Kunden waren eine große Motivation. Im Laufe der Jahre versuchte ich so viele Fehler wie möglich aus meinem Wortschatz zu verbannen, wobei das letztendlich recht gut funktioniert hat. Ich bin erneut aufgestiegen und konnte meinen Verdienst weiter steigern. Heute kann ich sagen, dass ich mir ein kleines Nebeneinkommen aufgebaut habe und sehr stolz darauf bin. Klar macht es mich nicht reich, aber am Ende weiß man einfach, dass man sein Geld eigenhändig verdient hat. Für mich ist die Erfahrung positiv und ich kann das Texten auf einer Börse mit gutem Gewissen weiterempfehlen.



PS: Lasst euch nicht von kleinen Rückschlägen, wie zum Beispiel von schlechten Kundenbewertungen, unterkriegen, früher oder später muss sich jeder damit auseinandersetzen. Einfach nach vorne schauen und weitermachen, das ist das Erfolgsrezept.



Fazit



Ja, man kann im Internet als freiberuflicher Texter Geld verdienen und sich etwas aufbauen. Nein, niemand wird davon zum Millionär und kann sich mit wenigen Mausklicks zur Ruhe setzen. Das Schreiben von Artikeln erfordert viel Konzentration und ist nicht für jeden geeignet. Es ist also unterm Strich ein Job wie jeder andere, der gewissenhaft ausgeführt werden muss. Es klingt in der Theorie sehr einfach, doch in der Praxis ist es um einiges härter.



Ich wünsche viel Erfolg! 

Chris Reichmann 


Info: Unter einigen Beiträgen ist ein Werbebanner zu finden. Die Inhalte werden automatisch erstellt und sind manchmal durchaus passend und informativ.

19 Kommentare:

  1. Hi Chris,

    danke für den interessanten Beitrag.
    Es steckt einiges dahinter und viele Leute glauben leider immer noch, dass man das schnelle Geld im Internet verdienen kann.

    Gerade geistige Arbeit wird noch oft von Außenstehenden unterschätzt.

    Liebe Grüße
    Diantha

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    1. Hy Diantha,

      da hast du völlig Recht. Ich erlebe es selbst täglich, dass viele nur körperliche Arbeit als "richtige" Arbeit ansehen. Es wird noch viel zu oft unterschätzt, dass auch das Schreiben oder auch das Rechnen anstrengende Arbeiten sind. Vielleicht liegt es auch daran, weil viele den Aufwand nicht sehen. Sie wissen zum Beispiel nicht, dass jeder geschriebene Text einzigartig sein muss.

      Ich bin gespannt, wie sich das in Zukunft entwickelt.

      Das schnelle Geld gibt es leider auch im Internet nicht, auch hier muss man sich etwas aufbauen. In meinen Augen sind aber die Chancen höher, dass man etwas erreicht.

      Liebe Grüße
      Chris Reichmann

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    2. Der Vollständigkeit halber möchte ich hier gern Pagecontent.de ergänzen. Besonders deshalb, weil das Portal beide Einkommensvarianten anbietet: Aufträge aus dem Pool nach Vorstellungen der Auftraggeber sowie eigenverantwortlich erstelle Textbeiträge zu individuellen Wortpreisen. Unabhängig von der Einstufung der Autoren.

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    3. Danke für die Ergänzung, Bärbel. :)

      Liebe Grüße, Claudia

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    4. Na da bekommt man doch endlich mal ein Bild zu den Namen ;-) . Ich hätte da noch den Crowd Guru. Die haben und er letzten Zeit den schriftlichen Teil zu guten Preisen ausgebaut. Wäre für alle interessant, die Reisen, Autos und Produktbeschreibungen als Steckenpferd haben. Die Bezahlung ist am Beginn des Folgemonats und die Preise akzeptabel. Jeder Text, und sei er noch so schlecht wird angenommen und vergütet. Das birgt allerdings die Gefahr, dass man für bestimmte Jobs gesperrt wird, wenn das zu oft passiert. Der Support ist auch nett. Ich persönlich habe zz. keine Zeit, aber fand das Arbeiten dort immer angenehm. Sehr gute Bezahlung, aber nur wenige Aufträge gibt es bei Textmaster. Jedoch auch eine Auszahlungsminimum von 50 Euronen und PayPal. Letztere Seite ist vor allem für Übersetzer interessant. Pagecontent hat enorm wenig Aufträge. Dort lohnt es sich aber, nicht veröffentlichte Texte einzustellen, bevor die in den Archiven rumhampeln. Nach zwei Jahren wurde sogar einmal einer von mir gekauft (kicher). Danke Dienstwerk und Gastautor. Man sieht sich

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    5. Danke auch Dir, Jana, für die Ergänzung. :)

      Liebe Grüße, Claudia

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  2. Ich schreibe just for fun. Bei einem der o. g. Unternehmen. Die Autorenbetreuung ist prima, mir machts Spaß.

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    1. Hy,

      sehe ich auch so. Ich finde alle drei Portale seriös und sicher. Natürlich könnte es immer besser bezahlt sein, aber zum Glück wird niemand gezwungen sich dort anzumelden. Mir selbst macht es ebenfalls Spaß dort zu schreiben.

      Liebe Grüße
      Chris Reichmann

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  3. just for fun auf einer Textbörse ist gut, um mal den Kopf freizubekommen. Mache ich auch. :)

    Liebe Grüße, Claudia

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  4. Crowd Guru finde ich schrecklich! Die 'Lektoren' sind absolut - ich finde die korrekte Beschreibung nicht. Die Kommentare und Kritik waren zum Teil unter der Gürtellinie. Wenn bei einem Text etwas nicht passte, war der Verdienst weg und die Arbeit umsonst.

    Lieber Textbroker. :)

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    1. Ich kenne weder Crowd Guru noch Pagecontent. Nur TB und Content.de, dort schreibe ich ausschließlich DO und TO, nur manchmal auf letztgenannter Textörse OO, um neue Kunden zu beeindrucken. Klappt nur bedingt und ich rassle regelmäßig aufgrund deren oft fehlender Kinderstube mit denen aneinander, was der Support wieder ausbügeln muss. ;)

      Liebe Grüße, Claudia

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    2. Lieber Anonymus, das ist eben anders bei Crowd Guru. Den Text, den du einreichst, bekommst du immer bezahlt. Auch wenn er schlecht, mangelhaft oder nicht nach den Wünschen der Lektoren umgesetzt wurde. Du wirst dann aber eben für weitere Texte aus diesem ganz bestimmten Auftrag gesperrt und bei vielen Verstößen kannst du letztendlich nicht mehr Texte schreiben. Das was du beschreibst, passiert auf Clickworker
      Liebe Grüße Jana

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    3. Hallo Jana,
      danke für die interessante Aufklärung. :)

      Liebe Grüße, Claudia

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    4. das kenne ich, habe mich einmal kritisch geäußert, sofort wurde ich gedisst und aus der Börse verbannt. Das mit übelsten Worten, die jeder Beschreibung spotten. Crowd Guru ist absolut unseriös und nicht zu empfehlen. Hier arbeiten kleine Lichter, die sich für Redakteure halten. Menschlich unterste Schublade.

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  5. Wieder einmal ein hochinteressanter Artikel! Eine steuerliche Frage: Zählt das Texten ebenso wie die Schriftstellerei zu den schönen Künsten und damit zu den freien Berufen oder habt Ihr ein Gewerbe angemeldet? Viele Grüße, Marianne

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  6. Hallo Marianne,

    danke für das versteckte Lob.
    Reine Texter, egal ob haupt- oder nebenberuflich, sind in der Regel Freiberufler, eine Gewerbeanmeldung ist nicht notwendig, selbst wenn bei einigen Textarten die geistige Schöpfungshöhe nicht ausreicht, um als "schöne Kunst" zu gelten. ;)
    Wer neben der Text- auch Webseitengestaltung, Programmierung etc. anbietet, braucht meines Wissens allerdings ein Gewerbe.

    Liebe Grüße, Claudia

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  7. Liebe Claudia, dass sich mein Lob versteckt, war eigentlich nicht beabsichtigt. Sowohl der Inhalt Deiner Artikel als auch Deine Schreibe sprechen mich sehr an! Danke für die Antwort - fast habe ich es vermutet. :-) Herzliche Grüße, Marianne

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