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Donnerstag, 19. März 2015

Liebesgrüße nach M.

Träume werden wahr?
Themenfremder Blogbeitrag:

Mainz wie es singt und lacht ... Fasching ist längst vorbei, aber die Marketing-Ideen einer Mainzer Textbörse sind mindestens so originell und witzig wie die alljährlichen Gastbeiträge im Rahmen der Gemeinschaftssitzung der vier großen Mainzer Carnevalclubs. Mit 89 Prozent Marktanteil war der Klaumauk vom 5. Februar 1964 die ARD-Fernsehsendung mit der höchsten jemals gemessenen Einschaltquote der Fernsehgeschichte. Kein Wunder: Ernst Neger sang "Humba Bumba Täteräää" in gefühlter Endlosschleife, weil sich das Saalpublikum vor Lachen nicht mehr einkriegte. Ob sich ein solcher Erfolg toppen und 50 Jahre später auf die Crowdworking-Branche übertragen lässt?




Liebesgrüße nach M.?


In diesem speziellen Crowdworking-Bereich geht es nicht um Einschaltquoten, sondern um Verkaufszahlen. Dienstleistungen zum kleinen Preis übers Internet vermitteln - so lautet das Marketing-Geheimnis. Ob Taxifahrten, Bettenvermietung, Selbstgeschneidertes, Internetrecherchen oder eben Contenterstellung - der Kunde profitiert in jedem Fall von der ständigen Verfügbarkeit und den günstigen Preisen via Klick. Tausende qualifizierte Texter schreiben auf Börsen wie Textbroker, Clickworker oder Content.de hochwertige Webtexte bereits ab 1,3 Cent pro Wort (so der Opener auf der Startseite von TB). Ich bin gelegentlich einer davon gewesen. Damit ist meine Liebenswürdigkeit bereits ausgereizt, doch Textbroker wünscht sich nun Liebesbriefe seiner Autoren. Und zwar spätestens bis zum 1. Mai, dem Tag der Arbeit.


Hier der Aufruf zum Wettbewerb:


Screenshot vom 18.03.215


Leider steht in dem Aufruf kein Wort davon, ob die eingesandten "Liebesbriefe" der Textbroker-Autoren irgendwo einseh- und vergleichbar sind. Sicher ist das völlig nebensächlich, hauptsache der Börsenname taucht oft genug auf, dann rankt die Seite automatisch. Natürlich sind die Beiträge auf den Blogs oder in den sozialen Netzwerken sichtbar, denn sie sollen/müssen/dürfen ja öffentlich eingestellt werden, aber wo genau? Dazu müsste man den TB-Account hacken und die Mailadresse infiltrieren, an die der Link über den freundlichen, weil kostenlosen Werbeartikel geschickt werden soll. Kann ich beides nicht - also hacken und infiltrieren, aber ich kann ja googlen. Vielleicht soll für die Vernetzung der Autoren untereinander auch das hauseigene Forum dienen, in dem Verlinkungen allerdings unerwünscht sind. Sehen wir uns den Wettbewerb doch einmal genauer an, immerhin gibt es etwas zu gewinnen, nämlich:

  • 1 Wochenende in Mainz inklusive Führung durch die Führungsetage des Textbroker-Büros
  • 1 Übernachtung mit Frühstück
  • Anreise mit der Deutschen Bahn (2. Klasse)
  • Gewinn gilt für 2 Personen


Rückreise nur bei guter Führung? Der Sieger-Text, Sieger-Bericht oder Sieger-Liebesbrief wird von der Textbroker-Redaktion gekürt. Nach welchen Kriterien? Gut, es wird eine Art Erfahrungsbericht gewünscht, in dem der jeweilige Autor das Portal Textbroker in den höchsten Tönen loben und interessierten Neueinsteigern wie Studenten oder Müttern in Babyzeit den Job als Texter im Home Office (Küchentisch geht auch) schmackhaft machen soll. Ist Kritik erlaubt? Davon steht in dem Aufruf nichts. Also lieber nicht, wird sich der brave Börsenautor denken, denn möglicherweise wird der Blogpost ja von den Leuten begutachtet, die auch für Bewertungen und Sterne-Einstufungen zuständig sind. Diese Sterne sind das Aushängeschild jedes Texters, sorgen für mehr oder weniger gut dotierte Aufträge in den verschiedenen Kategorien und rechtfertigen die Einstellung höherer DO-Preise als allgemein üblich. Fünf Stück an der Zahl sind maximal möglich - die Sterne sind gemeint.

Mein selbst gewählter Preis für Direkt Orders beträgt bei TB zum Beispiel 5,5 Cent, bei einer anderen Börse etwas mehr. Zuzüglich 35 Prozent Bearbeitungspauschale, in der unter anderem die Kosten für Support und Plagiatssoftware, Beiträge für die Künstlersozialkasse sowie die Mehrwertsteuer enthalten sind, beträgt der Wortpreis für den Kunden 7,5 Cent. Das ist ganz ordentlich und liegt nur unwesentlich unter den Preisen am freien Markt. Dort sollen überdurchschnittlich gute Texter allerdings nicht mehr mit Centbeträgen, sondern mit Eurobeträgen pro Wort beziehungsweise mit Stundensätzen von bis zu 150 Euro jonglieren. Angeblich. Klappern gehört ja bekanntlich zum Geschäft. Wenn man genauer nachforscht, schreiben sehr viele dieser selbsternannten Texter-Profis bei diversen Textbörsen, um auftragsarme Zeiten zu überbrücken. Die wenigsten hängen das jedoch an die große Glocke, denn welcher Journalist oder Sprachwissenschaftler gibt schon gern zu, Produktbeschreibungen für Centbeträge am Fließband zu texten.

 

Liebeserklärung für M.?


Natürlich gibt es Profi-Texter und Freelancer, die Auftragsbörsen wie Textbroker & Co. prinzipiell ablehnen. Wer sich vor Aufträgen nicht retten kann, hat diese Alternative auch nicht nötig. Doch einige von denen, die am lautesten auf die Textbörsen schimpfen, weil diese ihnen die Arbeit wegnehmen, schreiben deshalb keine Auftragstexte dort, weil sie die Qualitätskriterien nur unzureichend erfüllen und ihrer Meinung nach viel zu niedrig eingestuft werden. Manch ein Schreibwilliger erhält erst gar keine Zulassung, weil er nicht mal die Zwei-Sterne-Einstufung schafft. Die Qualitätskriterien haben es tatsächlich in sich. Was für die Börsenkunden ein Zusatzgewinn ist, nämlich erstklassigen Wunsch-Content zum kleinen Preis einkaufen zu können, ist für die Texter Schwerstarbeit. Für Recherche, Textprüfung und eventuell gewünschte Überarbeitungen (bis zu zwei Änderungen können eingefordert werden) gibt es keine extra Vergütung. Somit kann sich der anvisierte Stundenlohn selbst für geübte Schreiber schnell um mehr als die Hälfte reduzieren.

Dennoch nutze ich persönlich gern die Möglichkeit, unter meinem Pseudonym Dienstwerk Aufträge über eine Textbörse zu generieren. Allerdings bevorzuge ich Team Orders und Direkt Orders und erreiche damit annehmbare Stundensätze. In Teams werden Autoren eingeladen, die den Auftraggeber von ihrer Textqualität überzeugt haben. Teams, in denen mehrere ausgesuchte Texter unabhängig voneinander schreiben, werden normalerweise für ein größeres Auftragsvolumen eingerichtet, bei dem zum Beispiel in überschaubarem Zeitrahmen sehr viele Produktbeschreibungen für einen Onlineshop getextet werden sollen. Wenn mir der gebotene Wortpreis zusagt, nehme ich die Einladung an. DOs sind noch besser und mit Aufträgen am freien Markt vergleichbar. Der Kunde will genau meinen Schreibstil und den bekommt er nur, wenn er mir den Auftrag direkt erteilt. Mein Vorteil: Die nervige Rechnungsschreiberei entfällt und ich schreibe über Themen, mit denen ich mich hundertprozentig auskenne. Auch die Bezahlung klappt per Börse zuverlässig. Das Risiko, dass ein Text nicht angenommen wird oder ich für eine gelieferte Textarbeit kein Geld bekomme, liegt bei Null.

Wie bekomme ich jetzt die Kurve zur gewünschten "Liebesbotschaft", noch dazu für einen Traumblog, wenn ich doch eigentlich ständig in Meckerlaune bin und erst kürzlich zum Thema Crowdworking ein Interview für die Süddeutsche Zeitung gegeben habe? Schwierige Kiste. Der aufschlussreiche vierteilige Artikel über das Für und Wider der Netzarbeit gefällt übrigens nicht jedem, denn der Text ist schonungslos ehrlich und polarisiert. Die Autoren Sarah K. Schmidt und Sebastian Strube hatten im Rahmen der Themenwochen zwei Monate Zeit für die Recherche (so viel Zeit möchte ich auch mal haben). Weshalb Sebastian sich ausgerechnet Clickworker für seinen Selbstversuch als digitaler Tagelöhner ausgesucht hat, wo Hobbytexter sich sogar um Aufträge deutlich unter 2 Cent Wortpreis reißen, wird mir ein Rätsel bleiben. Seine wenig geeignete Methode, Handtaschen zu betexten, birgt reichlich Kopfschüttel-Potential, ist aber amüsant. Doch lest bitte selbst nach: Wie das Internet die Arbeitswelt verändert.

 

Liebesbriefe aus M.?


Schön, nun bin ich dran. Wieso drehen wir den Spieß nicht einfach um und lassen Textbroker einen Liebesbrief an seine Autoren schreiben? Wie könnte eine solche Huldigung aussehen? So zum Beispiel:


>>> Hier bitte einen Text nach Wahl einstellen, gemeint ist in diesem Fall die Wortwahl. <<<



Ich habe einen Traum


Tatsächlich habe ich den Wettbewerb "Liebesbrief an Textbroker" gewonnen, stehe mit meinem Partner nach einem ereignisreichen Wochenende in der deutschen Provinz am Bahnhof und warte auf den Zug, der uns zurück nach Hause bringen soll. Unsere Köpfe sind voll mit schreibrelevanten Infos und interessanten Eindrücken aus der Textbroker-Chefetage, unsere Mägen sind leer. Das Knurren ignorieren wir beide, aus der Ferne hören wir bereits den Zug heranbrausen. Er hält mit ohrenbetäubendem Quietschen. Endlich. Doch der Zutritt wird uns verwehrt, denn: Wir haben ja gar keine Rückfahrtkarten! Nun ist nicht nur guter Rat teuer, denn nach zwei Tagen Schreibpause sind auch unsere Geldbörsen ziemlich leer. Ich sehe uns bereits erfolglos nach Wohnungen und Jobs in Mainz suchen. Schweißgebadet und verstört erwache ich und registriere erleichtert: Zum Glück habe ich alles nur geträumt. ;)


Prima, damit passt der Blogbeitrag thematisch ja doch auf einen Traumblog. Doch was hat der gesamte Post mit dem Mainzer Karneval zu tun? Nix, außer dass die Textbörse in dieser Stadt ihren Firmensitz hat. Um im Lohnschreiber-Rhythmus zu bleiben, erhaltet ihr nun folgende Infos zum vorliegenden Text: Dieser Blog-Artikel umfasst etwa 1.300 Wörter, bringt mir keinen Cent ein und hat mich (inklusive Korrekturlesen und Bildersuche) dreieinhalb Stunden nächtlicher Arbeitszeit gekostet. Im Fernsehen lief sowieso nichts Gescheites und ob ich ausgerechnet von einer Textbörse träume, um darüber schreiben zu können, stand bis zum Morgen ebenfalls in den zwei bis fünf Sternen. Deshalb hoffe ich, dass ihr wenigstens Spaß beim Lesen hattet. Ihr dürft jetzt schlafen - je nach Uhrzeit wäre alternativ erlaubt: Essen kochen, Backen, Vögeln frisches Wasser geben, Haare frisieren, Sport treiben, Baden, mit dem Baby spielen, Film gucken, Buch lesen oder mit dem Hund Gassi gehen. Selbstverständlich dürft ihr auch Liebesbriefe schreiben und diese anschließend hier per Kommentar einstellen. Ihr habt die Wahl. :)


Träumt schön!

Traumzauberhafte Grüße, Claudia

Info: Unter einigen Beiträgen ist ein Werbebanner zu finden. Die Inhalte werden automatisch erstellt und sind manchmal durchaus passend und informativ.

11 Kommentare:

  1. Man könnte ja sowas wie Pro und Contra machen, so wie bei den (hoffentlich nicht immer gekauften) Rezensionen bei Amazon:

    Textbroker:

    Positiv:
    + freie Wahl der Themen
    + Aufstiegsmöglichkeiten
    + keine Rechnung nötig
    + Geld kommt immer sicher
    + freie Zeiteinteilung
    + keine Akquise der Aufträge
    + überzeugt man den Kunden/Textbroker, bekommt man lukrativere Aufträge
    + Gewinn für Texter und für Textbroker
    + Sterne-Bewertung
    + Referenzen
    + Erreichbarkeit des Textbroker-Service, Problemklärung, Fragen stellen und beantwortet bekommen
    + regelmäßige Auszahlung (freitags, bei Feiertagen gesonderte Festlegung) nach fristgerechter Anforderung
    + Forum zum Austausch der Texter untereinander
    + hervorrangend von zu Hause aus machbar, spart Kosten für Sprit oder öffentliche Verkehrsmittel und Zeit

    Negativ:
    - bei OO zu schlecht bezahlt
    - Korrekturschleifen ohne Begrenzung, was den Stundenlohn teils drastisch senkt
    - abhängig von der "Gnade" der Korrektoren/Lektoren
    - 5 Sterne sehr schwer zu erreichen
    - manchmal Auftragsmangel in bestimmten Sternekategorien
    - Wünsche der AG für kleine Preise manchmal nicht umsetzbar (Erwartungen für den Preis zu hoch)
    - Recherchezeiten senken (wie auch außerhalb der Börsen) das Einkommen, wenn schwere Themen zu bearbeiten sind
    - Webseitenprobleme, dadurch kein Reinkommen

    Fazit:
    - optimal zur Überbrückung von Flautezeiten
    - als Nebeneinkommen geeignet
    - als Abwechslung zu anderen Themen geeignet
    - kein Geldverlust-Risiko, keine Rechnungen, Mahnungen etc. erforderlich
    - gute Kontaktmöglichkeiten
    - leider kann man von diesen Texten allein nicht leben (OO)
    - gute Werbemöglichkeit für eigene Qualitäten als Refernez
    - freie Themenwahl, Zeiteinteilung und Home-Office

    Vorschläge zur Verbesserung:
    - Korrekturdurchlauf maximal 2 Stück erlaubt seitens TB
    - Anzahl der Bewertungen optimieren, damit Aufstieg in höhere Sterne-Kategorie schnell möglich wird
    - mehr auf Kundenwünsche achten, bevor TB eigene Bewertung, z. B. hinsichtlich des Stils oder ungewöhnlicher Keyword-Schreibungen, vergibt (oft ist vom Kunden das gewünscht, was TB dann kritisiert)
    - Rausnehmen von hochwertigen Arbeiten, wie Werbeclaims und Pressetexten aus dem Niedriglohn-Segment und extra Preisstaffelung für diese - müsste doch auch den TB-Gewinn erhöhen und daher in derem Interesse sein (oder nur als Direct Order bzw. Group-Order zum Fixpreis möglich)
    - hochwertige Arbeiten aber nicht nur an 5-Sterne-Autoren geben, da 4-Sterne-Autoren häufig auch die nötige Qualifizierung dafür haben

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  2. super, Heike.
    Einige Punkte stimmen jedoch nicht ganz, denn als Referenzen sind TB-Texte höchst selten geeignet. Einerseits, weil die Qualität bei Masse statt Klasse nie wirklich optimal sein wird (der Text kann nicht ruhen), andererseits weil die meisten AGs (oft selbst Texter oder kleinere Text-Agenturen) nicht wollen, dass rauskommt, dass sie ihre Texte über eine Börse tippen lassen. Denn laut AGB-Zusicherung läuft die Auftragsabwicklung prinzipiell anonym ab.
    Autoren, die wissen, was sie können, schreiben keine oder nur höchst selten mal OOs. Damit wird natürlich der Qualitätsanspruch von Textbroker wieder ausgehebelt, denn diejenigen, die übrig bleiben, liefern nicht so wie angepriesen. Ist rein technisch auch nicht möglich, der Tag hat nur 24 Stunden.

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  3. Lach ...ich habe ihnen ehrlich geschrieben, was ich bei ihnen besser als beim anderen Portal finde .. dass ich froh bin, dass es sie gibt, denn sonst wäre ich vermutlich arbeitslos ... dass meine Erfahrung mit Kunden außerhalb der Portale alles andere als positiv war und ich deshalb bei der Portalarbeit bleibe .. warum ich auch im anderen Portal scheibe, obwohl mich da oft was massiv nervt, und das ist mehr als eine Sache .. und und und .. sehr ausführlich.
    Sollte ich damit was gewinnen .. klar nur mit Rückreise, bin ja nicht Krösus .. dann auch nur, wenn unser Hund auch mit kann .. denn den kann ich hier ja schlecht alleine lassen und der ist sensibel.

    Einen schönen Tag noch.

    LG
    Renate

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    1. Freut mich, dass Du Spaß hattest und ich drücke Dir natürlich ganz fest die Daumen, dass Du mit Deinem Liebesbrief an Textbroker gewinnst. ;)

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  4. Ana, selbst wenn der Tag 24 Stunden hätte, ich würde den Texter mal sehen wollen, der schon 8 Stunden am Stück schafft. Mit den Referenzen meinte ich auch eher das Autorenprofil, dass ja doch recht oft angeklickt wird und wo dann schon der eine oder andere eine Direct Order auslöst. Dass TB-Kunden anonym bleiben, ist ganz klar. Sonst funktioniert doch das Geschäftsmodell nicht. Und ich werde einen Teufel tun, an TB vorbei deren Kunden abspenstig zu machen. Renates Erfahrungen außerhalb der Börsen kann ich teilweise auch bestätigen. Aber seit mehreren Jahren (und bei besseren Preisen) ist die Lauferei nach dem Geld deutlich besser geworden. Wer Vollzeit-Leistung für 450 Euro in Anlehnung an Börsenpreise möchte, der feilscht um jeden halben Cent. Schon ab 4 Cent aufwärts ist das nicht mehr so. Da tun auch die Auftraggeber nicht mehr so häufig so, als müsse man dankbar dafür sein, für sie arbeiten zu dürfen - wenns geht 24 Stunden täglich, 7 Tage in der Woche. Das ist keine Übertreibung, ich hatte mehrere solche Kunden. Die Betonung liegt auf "hatte". Denn es gibt genug nette, da muss man sich nicht mit den unangenehmen die kostbare Arbeitszeit versauen.

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  5. Wenn das Schule macht, könnte es auch den Billigbörsen an den Kragen gehen, Texter und Autoren müssten nur eine starke Lobby bilden:

    "In Deutschland ist für Uber erstmal Schluss. Mitte März entschied das Landgericht Frankfurt, dass die Firma über ihren Dienst Uber Pop bundesweit keine Fahrten mehr vermitteln darf, die von Fahrern ohne eine behördliche Genehmigung durchgeführt werden. Geklagt hatte der deutsche Taxiverbund."

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  6. Na schau einer an, hatte ich doch glatt vergessen. In einem mehr oder weniger sachlichen Bericht (so sachlich wie dieser Blogpost hier) auf t3n.de, habe ich Mitte November 2014 bereits zum gleichen Thema einen ausführlichen Kommentar verfasst. Hier nachzulesen, unter dem Artikel: http://t3n.de/news/selbstversuch-seo-sklavin-577633/

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  7. Glückwunsch an den Gewinner des Textbroker Liebesbriefes. Das Portal hält sich ja mit der öffentlichen Bekanntgabe sehr bedeckt. Ich bin's nicht, hab mich ja nicht beteiligt. ^^

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  8. Lustiger Post... und wahrscheinlich von Ihrer Seite betrachtet auch sehr treffend.
    Ich bin sowohl als Fotograf als auch als Inhaber einer Agentur für SEO & SEM (etc) lange Jahre Kunde bei Textbroker gewesen und gehöre zu den allerersten die Textbroker genutzt haben.

    Meine Erfahrung sieht etwas anders aus - und zwar wie folgt:
    Während man in den ersten Jahren auch bei 3 bis 4-Stern-Aufträgen hochwertigen, in die Tiefe gehenden und gut recherchierten Content (Content! Nicht SEO-Bla-Bla) erhielt, muss man heute zwangsläufig 5-Sterne-Aufträge vergeben um wenigstens halbwegs lesbare und korrekt verfasste "Texte" zurück zu erhalten.
    Von unseren letzten 20 vergebenen Aufträgen auf 5 Sterne-Level mussten wir mehr als die Hälfte zurückgehen lassen weil das Niveau, ich nutze mal Klartext, "unter aller Sau war".
    Damit meine ich nicht nur schlecht recherchiert & inhaltlich häufig falsch, sondern in Sachen Rechtschreibung, Grammatik & Stil vollkommen indiskutabel.
    Man kann sagen, dass das Niveau auf breiter Front den Bach herunter gegangen ist.
    Wahrscheinlich ist dies der grassierenden "Geiz ist geil"-Mentalität geschuldet.
    Auf beiden Seiten. Die Auftraggeber geizen mit Geld und geraten mit an Zeit und Sorgfalt geizende Autoren.
    So bekommt jeder was er verdient und die Handvoll Guten auf beiden Seiten haben das Nachsehen.

    Wir haben uns im Laufe der Jahre Autoren "an Land gezogen" die wir unter Umgehung solcher Börsen zu anständigen Preisen direkt beauftragen.

    Gruß Axel Lauer

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    1. Hallo Axel Lauer,

      oh, nach so langer Zeit habe ich unter diesem Beitrag gar nicht mehr mit einem Kommentar gerechnet, danke für die aufschlussreiche Rückmeldung.
      "Lustiger Post" - ja, das war das Ziel. Die Wahrheit steckt wie immer zwischen den Zeilen und auch der Interpretationsspielraum ist weit gefasst.

      Direkter Kontakt auf Augenhöhe bringt erfahrungsgemäß die besten Ergebnisse, auch wenn die Texterstellung möglicherweise etwas länger dauert.

      Sie haben mich neugierig gemacht. :)

      Viele Grüße, Claudia Goepel

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