Traumzaubereien

Traumtagebuch, Traumlexikon, Traumanalyse, Urlaubsträume, Gedanken, Humor, Geschichten, Texte und Träumereien über Alltägliches

diary, dream analysis, dream dictionary, dream magic, visions, dream symbols, fun, satire, stories, texts and dreams about everyday life

Dienstag, 24. März 2015

Lieblingstraum: Katzen auf dem Weg nach Rom

Katze im Korb für Rom
Habt ihr auch einen Lieblingstraum? Einen, an den ihr euch noch nach vielen Jahren erinnert, weil er so unglaublich verrückt war, dass er sich für ewig ins Gedächtnis eingebrannt hat? Ich habe mehrere solcher Träume in meinem Traumfundus, aber einen finde ich besonders spektakulär. Er ist über 25 Jahre alt und echt lesenswert. Vielleicht hat er ja eine tiefere Bedeutung, die mir bis heute nicht bewusst geworden ist.

Zum Zeitpunkt des Traumes war ich 21 Jahre alt und hochschwanger. Ich träumte diesen mehrteiligen Traum im Hochsommer. Wenn mich mein damaliger Partner Bert W. nicht am nächsten Morgen daran erinnert hätte, was ich in der Nacht gerufen habe, dann wäre dieser Traum wohl in den Tiefen meiner Synapsen begraben worden. Wir schliefen damals in einem schmalen Klappbett in einer winzigen Dachwohnung. Für ein Doppelbett wäre dort kein Platz gewesen. Mitten in der Nacht boxte ich meinen Freund grob in die Rippen und bestellte bei ihm "einen halben Weihnachtsstollen, aber schnell!" - es war Anfang Juli und brütend heiß unterm Flachdach. Ach, und noch etwas: Wir lebten in der ehemaligen DDR, eine Reise nach Rom wäre unmöglich gewesen.





Katzenverkauf in Rom



Wir befanden uns im Zug auf dem Weg nach Rom, um einen Wurf Katzen zu verkaufen, denn die waren dort grad sehr gefragt. Auf halber Strecke hielt der Zug mitten in der Pampa. In einiger Entfernung sah ich eine Imbissbude, an der bereits zahlreiche Leute Schlange standen. Ich stieg aus, um Proviant und Getränke zu besorgen, denn die Fahrt sollte noch ein paar Stunden dauern. In eben dem Moment, als ich an der Reihe war, setzte sich der Zug wieder in Bewegung. Ich brüllte den Verkäufer an: "ein halber Weihnachtsstollen, aber schnell!" - und schaffte es gerade noch rechtzeitig, den Zug zu erreichen.





Der Bahnhof in Rom bestand aus einer großen Halle, an deren Seitenwänden ganz viele Geschäfte ihre Waren feilboten. In der Mitte der Halle stand der Reiseleiter und hielt ein Schild mit unseren Namen in die Höhe. Er war - ein Kater. Als ich verwundert nachfragte, meinte er, dass in Rom alle Stadtführer Katzen wären, deshalb würde ständig Nachwuchs benötigt. Die Sache mit dem geplanten Katzenverkauf tauchte im Traumverlauf übrigens nicht mehr auf. Vor dem Bahnhofsgebäude standen tatsächlich lebende Wegweiser in Form von schwarzen Katzen. Dass sie alle sprechen konnten, wunderte mich überhaupt nicht.



Wir liefen einen schmalen Weg entlang, um zu unserer Feriensiedlung zu gelangen. Rechts ging es steil nach unten zu einem kleinen Bach. Links ragten Felswände auf, von denen Wasser lief. Die Gegend erinnerte an den Weg, den wir damals von der Waldstation zur Talsperre Pöhl gelaufen sind, um dort zu zelten (und um der Klofrau vom Restaurant an der Staumauer die Groschen zu klauen, sorry). Unser Katzen-Führer erklärte, dass die pitschnassen Felsen normal wären, denn daran wäre das überlaufende Meer schuld. Wir kamen in den Ferienort, in dem alle Häuser Türen, aber keine Fenster hatten, um die Innenräume vor den Wassermassen bei einer Überflutung zu schützen. Am ersten Haus stand Jan Engel auf der Terrasse, paffte Zigarre und meinte: "Hier gefällt es mir, hier bleibe ich, hier ist die Luft so schön rein."



Relevante Traumsymbole für die Traumanalyse


  • Katzen
  • Zug
  • Rom
  • Bahnhof
  • Meer
  • Zigarre



Jan Engel ist übrigens im vergangenen Jahr kurz nach Weihnachten freiwillig aus dem Leben gegangen. Er war ein Freigeist, Querdenker, talentierter Schauspieler, Autor und Regisseur. Er hat Puppenspiele in Gera (genial: Alarm im Kasperletheater) und Berlin inszeniert und Radiosendungen in Erfurt bei Radio FREI gemacht. Und er war ein passionierter Genießer, mochte geistige Getränke. Er hätte sich über diesen Traum sicher gefreut, hätte er davon erfahren. Es war mir aber immer zu peinlich, ihm zu verraten, dass ich in meiner Jugend von ihm geträumt habe, denn eigentlich konnten wir uns jahrzehntelang nicht leiden. Tja, nun ist es für eine Versöhnung zu spät. Macht nix, denn als Akteur in diesem, meinem Traum habe ich ihm quasi bereits zu Lebzeiten ein Denkmal gesetzt. Klingt das jetzt etwa traurig? Finde ich nicht. Überhaupt nicht.


Träumt schön!

Traumzauberhafte Grüße, Claudia

2 Kommentare:

  1. Das wage ich nicht zu deuten .. keine Ahnung, aber echt lustig.

    Ich kann mich nicht erinnern, was ich mal geträumt habe, als ich auch sehr lustig im Traum deutlich gesprochen habe. Mein Ex-Mann hat es mir am nächsten Morgen erzählt:

    "Gib mir auch was von der Bettdecke ab, ich bezahle schließlich auch Kirchensteuer."

    Lach.

    Vielleicht hätte er mich da spontan wecken sollen, dann hätte ich mich sicher daran erinnert.

    Nachti
    Renate

    AntwortenLöschen
    Antworten
    1. Hi, Renate

      Das mit der Kirchensteuer ist witzig. Ich rede sehr, sehr oft im Schlaf. Oft sind es nur einzelne Worte, manchmal ganze Sätze. Gelegentlich wache ich von meiner eigenen Stimme auf. Letzte Nacht habe ich zum Beispiel gesagt: "Diese Energie haben wir auch - und zwar doppelt." Leider erinnere ich mich nicht mehr an den dazugehörigen Traum. Der war bestimmt energetisch. ;)

      LG, Claudia

      Löschen